Veranstaltungen des ITE

 4. Dialogforum Fachkräfte Wasserstoff

Fachkräftesicherung für die Wasserstoffwirtschaft

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In den letzten Jahren wurde das Dialogforum Fachkräfte Wasserstoff in Lingen (2021 online), Salzgitter (2022 hybrid) und Bremen (2023 vor Ort) veranstaltet. Dieses Jahr wurde die Veranstaltung erstmals am 7. Mai gemeinsam mit der Norddeutschen Wasserstoffstrategie in der Fachschule Westküste in Heide organisiert.

Wasserstoff gilt als ein vielversprechender Energieträger der Zukunft und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umstellung auf nachhaltige Energiequellen. Die norddeutschen Bundesländer tragen hierbei aufgrund der hohen EE-Stromverfügbarkeit und den verfügbaren Untergrundspeicherpotenzialen eine besondere Verantwortung. Bereits heute befinden sich in Norddeutschland einige Projekte zum Bau von Großelektrolyseuren und zur Umrüstung von Kavernenspeichern in der Umsetzung.

Um den Wasserstoff-Hochlauf erfolgreich herbei zu führen, braucht es jedoch hochqualifizierte Fachkräfte, die über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügen.
Hier bedarf es praxistauglicher Initiativen und Lösungen zur Gewinnung, Bildung und Bindung von Fachkräften in der Wasserstoffwirtschaft.

Hierfür war eine Reihe von Vorträgen und Diskussionsrunden vorgesehen, in denen ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilen konnten. Ein Highlight der Veranstaltung war eine Exkursion bei H2 Core Systems vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung, die Einblicke in die Wasserstoffwirtschaft in der Region bot. Beim Konferenzteil in der FH Westküste untermauerte Prof. Dr. Anja Wollesen die Relevanz von Einstellungen und Werten in der Bildung, und Andreas Hein unterstrich die Bedeutung der Energieküste für die Wasserstoffwirtschaft und die Transformation im Allgemeinen. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hörten Vorträge aus der Wissenschaft und Praxis. Während der anschließenden Workshops entwickelten sie selber kreative Ideen und konkrete Maßnahmen zur Fachkräftesicherung für die Wasserstoffwirtschaft. Abgeschlossen wurde die Tagung mit einer spannenden Podiumsdiskussion durch ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

Die wichtigsten Erkenntnisse, die aus der Veranstaltung gewonnen wurden, sind Folgende:

  • Neue Ausbildungsberufe für die Wasserstoffwirtschaft brauchen wir im ersten Schritt nicht. Stattdessen sollten bestehende Berufsbilder weiterentwickelt und individualisierte und spezifische Weiterbildung angeboten werden.
  • Bestehende technische Ausbildungsberufe und Studiengänge sollten für junge Menschen attraktiv präsentiert und die Gestaltungsmöglichkeiten in der Energiewende aufgezeigt werden.
  • Um Fachkräfte zu gewinnen sollte bei Quereinsteigern auf deren individuelle Kompetenzen geachtet werden, um diese mit den Anforderungsprofilen der Positionen zu matchen. Fehlende Kompetenzen können so identifiziert und durch gezielte Weiterbildung aufgebaut werden.
  • Bildungsträger sollten in der heutigen Zeit nicht nur Wissen, sondern insbesondere auch Handlungskompetenzen gepaart mit Werten und Einstellungen vermitteln.